“Das innere Rennen” mit Artur Schönweger
Wenn der Kopf das Tempo vorgibt
Am 8. November 2025 fand im Rahmen einer Informationsveranstaltung ein spannender Vortrag des Referenten Artur Schönweger im Bürgersaal des Vereinshauses von Haflingstatt. Unter dem Titel „Das innere Rennen“ beleuchtete er die Bedeutung der mentalen Stärke im Sport und stellte Modelle vor, die helfen, sich selbst und andere besser zu verstehen.
Rund 50 Trainerinnen, Trainer, Athleten und Eltern waren anwesend, um mehr darüber zu erfahren, wie Persönlichkeit, Wahrnehmung und Bewusstsein das sportliche Verhalten beeinflussen.
Ein zentrales Thema war das DISG-Modell, das vier grundlegende Persönlichkeitstypen unterscheidet:
• Dominant (D) – zielorientiert, direkt und entscheidungsfreudig
• Initiativ (I) – gesellig, begeisterungsfähig und kommunikativ
• Stetig (S) – ruhig, geduldig und hilfsbereit
• Gewissenhaft (G) – analytisch, präzise und verantwortungsbewusst
Schönweger zeigte auf, wie unterschiedlich Menschen denken, handeln und lernen – und wie wichtig es ist, diese Unterschiede zu erkennen, um im Training individuell auf Athleten eingehen zu können.
Ebenso erläuterte er die vier Lerntypen – visuell, auditiv, haptisch und intellektuell/kommunikativ. Jeder Mensch nehme Informationen auf seine eigene Weise auf: durch Sehen, Hören, Tun oder Denken und Lesen. Diese Erkenntnisse seien nicht nur in der Schule, sondern auch im sportlichen Alltag von großer Bedeutung, um Wissen und Bewegungsabläufe nachhaltig zu verankern.
Ein weiterer Schwerpunkt des Abends war das Eisbergmodell des Bewusstseins. Schönweger erklärte anschaulich, dass nur etwa 20 % unseres Bewusstseins „über der Wasseroberfläche“ liegen – also sichtbar und bewusst sind – während die restlichen 80 %unbewusst wirken. Emotionen, Erinnerungen und Instinkte steuern damit einen Großteil unseres Verhaltens – auch im Sport.
Sein Fazit: Nicht nur der Körper braucht Training, sondern auch der Geist. Mentales Training müsse ein fester Bestandteil der Ausbildung von Trainern werden. In Südtirol werde dieser Aspekt bisher noch zu wenig berücksichtigt. Dennoch können Athleten, Eltern und Trainer selbst aktiv werden, sich weiterbilden und lernen, sich selbst besser zu verstehen – um das Maximum aus sich herauszuholen und auch im Umgang mit anderen erfolgreicher zu sein.
Zum Abschluss des Abends bedankte sich Sektionsleiter Roland Alber im Namen aller Anwesenden herzlich bei Artur Schönweger für den informativen und kurzweiligen Vortrag und überreichte ihm als Zeichen der Wertschätzung einen Geschenkskorb.
Der Vortrag „Das innere Rennen“ machte deutlich, dass wahre Stärke im Sport nicht nur aus Muskeln, sondern vor allem aus Selbsterkenntnis und mentaler Balance entsteht.